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Leider, leider schlägt die Pandemie jetzt wohl extrem in Myanmar zu, wie t-online berichtet. In Teilen von Yangon wurde ein harter Lockdown angeordnet. Auch unsere Leute berichten von vielen Kranken. Es scheint aber nicht nur Covid zu grassieren, sondern auch eine starke Grippewelle. Wir erhielten folgende Nachricht:

Viele viele Menschen sind von Covid oder einer starken Grippe betroffen. Die Lehrer mehrere unserer Preschools sind auch krank. Auch ein Pastor. Hunderte von Menschen sterben jeden Tag. Bitte beten Sie für uns und für Myanmar.

Wir konnten aus dem Gesundheitsfonds Geld für Medikament bereitstellen und würden gerne weiter helfen. Dafür benötigen wir Spenden.

Die allgemeine Lage im Land ist weiter angespannt. Die Militärregierung verdächtigt auch Christen und verhaftet Pastoren ohne nachvollziehbaren Grund, wie vaticannews mitteilt und wie wir auch aus anderen Quellen wissen. Westliche Firmen ziehen sich aus dem Land zurück, teils unter Druck, teils, weil sie eine Zusammenarbeit nicht mehr mittragen können. Ein Beispiel dafür ist der Mobilfunkanbieter Telenor. Auch die Angst vor einem Bürgerkrieg wird laut der FAZ größer. Kurz gesagt: Es ist ein Drama in mehreren Akten, die sich hinziehen und keiner weiß, wie es ausgeht. #prayformyanmar

Es ist ruhig geworden, um das Land Myanmar. Es gibt hier und da noch Medienberichte und auch im Land gibt es hier und da noch Proteste, vor allen Dingen in den Grenzregionen. Das Militär hat seine Macht gefestigt. Hier vier interessante Hintergrundberichte aus den letzten Wochen:

Was bedeutet das für unsere Arbeit in Myanmar?

Unsere Leute trauen sich, aktiv zu werden. Alle Kindergärten wurden Mitte Juni nach eineinhalb Jahren wieder geöffnet (links ein Bild zum Start von einem der Kindergärten).
Auch die drei Gemeinden haben wieder mit Gottesdiensten angefangen. So bringen burmesische Christen Hoffnung in eine hoffnungslose Situation, durch Bildung, Evangelium und Nothilfe.

Gleichzeitig sind die Umstände nicht gut. Die Inflation ist um zu 33 % seit Februar angezogen. Wir danken allen Spendern, die uns in dieser Situation unterstützen.

Aus unseren Arbeiten
In den letzten Tagen waren wir intensiv im Kontakt mit unserem Koordinator vor Ort. Die Situation im Land ist nach wie vor kompliziert und gefährlich. Die Menschen sind verunsichert und verlassen in der Stadt nicht die Häuser. Auf dem Land sieht es etwas entspannter aus. Wir konnten den 13. Rice-Support durchführen und haben 70 Familien Geld für Lebensmittel zukommen lassen, die sie dringend benötigen. Die Deutsche Welle berichtet, dass Millionen Menschen in Myanmar vom Hunger bedroht sind.

Die Kindergärten sind momentan noch in der Sommerpause. Der Neustart ist zum 01. Juni geplant. Die Gemeinde 2 konnte wieder mit Gottesdienst beginnen - ein Ort der Ermutigung und Hoffnung

Aus der Presse:

Unser Gebet ist, dass die Pandemiekurve flach bleibt, ein Bürgerkrieg verhindert wird und die Junta einen Demokratie-freundlichen Kurs einschlägt.

Mit großer Sorge verfolgen wir die Geschehnisse in Myanmar. Laut tagesschau.de sind inzwischen 138 Menschen umgekommen. In Teilen von Yangon wurde laut Frankfurter Rundschau das Kriegsrecht ausgerufen.

Gleichzeitig steigen die Preise und fordern die Armen, die nur von "meal-to-meal" leben, enorm heraus, wie mizzima.com berichtet. Die UN hat dazu ein Statement abgegeben. Nach unseren direkten Informationen aus dem Land ist der Hunger und der Kampf ums Essen schon längst in den Slums angekommen.

Um der Not in den Slums rund um unseren Projekten zu begegnen, haben wir einen weiteren Geldtransfer absetzen können. Damit können sich u.a. 70 Familien für eine Woche mit Reis versorgen. Jetzt müssen unsere Leute das Geld nur noch abgehoben bekommen. Das ist gerade die größte Challenge, weil immer noch alle Banken aus Protest bestreikt werden.

Konkrete Gebetsanliegen: "Wir bitten Herr, erbarme dich und ...

  • segne du alle Friedensbemühungen in Myanmar
  • schenke den Durchbruch zur echten Demokratie
  • bewahre die Kindergärten, die Gemeindegründungen und die Bewohner in den Slums
  • bewahre den Leiter, die Pastoren und die Erzieherinnen in dieser Drucksituation
  • ermögliche es unseren Leuten Geld abzuheben und zu verteilen
  • bewege die Herzen der Militärjunta und deren Verantwortlichen, dass sie zum Wohle des Volkes handeln."

Die Lage im Land hat sich nicht verbessert. Das Militär geht deutlich aggressiver gegen friedliche Demonstranten vor. Außerdem wurden weitere unabhängige Medien unter Druck gesetzt oder per Anordnung verboten. Dadurch kommen immer weniger direkte Informationen aus dem Land in die Weltöffentlichkeit. Hier die neuesten Berichte von westlichen Medien:

Wir hatten wieder Kontakt zu unseren Projekten. Die Banken sind immer noch bestreikt, aber unseren Leuten ist es gelungen Bargeld über Geldautomaten in mehreren Chargen abzuheben. Durch die Umstände ist auch die Situation in den Slums schlimmer geworden. Die Leute hungern! Wir planen eine weitere Unterstützung, damit sich 70 Familien Reis kaufen können.