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Liebe Freunde und Interessierte,

unsere Gedanken sind bei den Menschen in Myanmar und wir rufen zum Gebet für das Land auf.
Danke für die vielen An- und Nachfragen zur aktuellen Situation nach dem großen Erdbeben in Myanmar am letzten Freitag. Seit Samstag informieren wir schon über Instagram und Facebook. Wir haben hier noch mal folgende Informationen zusammengestellt:

  1. Unsere Kinder, Gemeinden und Mitarbeiter sind gar nicht oder nur minimal vom Beben betroffen: Unsere Arbeiten liegen in Yangon. Das ist ungefähr 640 km südlich vom Epizentrum entfernt. In Yangon ist nichts Wesentliches passiert, außer dass es längere Zeit kein frisches Wasser und keinen Strom gab. Die Stärke des Bebens und die Spürbarkeit in den verschiedenen Regionen lässt sich auf Karten der USGS hier erkennen.
  2. Wir haben von Yangon aus keine technischen und logistischen Mittel, um im Krisengebiet Hilfe zu leisten. Wir betreiben hauptsächlich Kindergärten in den Slums und sind für derartige Katastrophen nicht gerüstet.
  3. Spenden aufgrund des Erdbebens sind jetzt wichtig und daher bei anderen Organisationen gut adressiert. Wir empfehlen z. B. Humedica: https://humedica.org/de. Weitere Organisationen listet z. B. die Tagesschau hier auf.
  4. Die Situation ist aufgrund verschiedener Faktoren dramatisch: Bürgerkrieg, Armut, Handeln der Regierung, Hitze, Kampf gegen die Zeit. Gute und aktuelle Informationen liefert BBC World News: https://www.bbc.com/news/live/c2dep0r5ygnt
  5. Wir rufen auf zum Gebet: #prayformyanmar. Betet um Rettung von Menschen. Betet für die Einsatzkräfte. Betet für die Trauernden. Betet für die Verletzten. Betet, dass Nothilfe ankommt. Betet für Frieden und Beendigung des Bürgerkriegs. Betet für einen geistlichen Aufbruch im Land. Betet, für die Regierung des Landes, dass sie zum Wohl des Landes Veränderungen vornimmt.

Euer Veit Claesberg (für den Vorstand von HelpMy e.V.)

Nachdem es - zumindest aus unserer Wahrnehmung - in den letzten Wochen danach ausgesehen hatte, als wenn sich die politische Lage in Myanmar auf unterstem Niveau etwas beruhigen würde, wurden die Hoffnungen letzte Woche im Keim erstickt. Erstmalig nach 30 Jahren hat die Junta Dissidenten hingerichtet. Hier ein Beitrag von Myanmar NOW zur Situation. Die FAZ beschreibt die Urteile als Willkürurteile.

Kindergarten 7

Wir bitten euch weiter um Gebet für das Land. Gleichzeitig sind wir dankbar, dass alle unsere Projekte zurzeit laufen. Die Kindergärten haben nach den Sommerferien wieder geöffnet. Die Gemeindegründungen können Gottesdienste feiern und die Patenkinder gehen zur Schule.

Wir sind zurzeit dabei, wieder Stipendien für Kindergartenabgänger zu finanzieren und suchen Patinnen und Paten (Ein Klick aufs Bild führt zu unserem YouTube-Channel):

Statement Ilija, Patenschaft, HelpMy, Patenkind, HelpMyanmar

Gestern, vor einem Jahr, fand der Putsch in Myanmar statt. Seitdem geht die Entwicklung des Landes bergab. Das bestätigt auch der neue Weltverfolgungs-Index von Open Doors. Dort hat das Land leider den 12. Platz erobert. Schon vor dem 01. Februar 2021 galt Myanmar als Land mit dem längsten Bürgerkrieg der Welt.

Uns wird immer bewusster, wie sehr jetzt unsere Unterstützung vor Ort gebraucht wird und wie schwer es unsere Leute vor Ort haben. Bitte betet weiter mit für das Land, die Leute, die Anliegen, ... und die Arbeit von HelpMy e. V.

Hier einige aktuelle Berichte, die die Lage aufzeigen:

Die gute Nachricht lautet: Alle acht Kindergärten konnten nach ca. vier Wochen Lockdown wieder öffnen. Das freut uns sehr. Hier ein Bild von Kindergarten 1 nach der Wiedereröffnung:

Dennoch bleibt die pandemische Lage angespannt. Aber viel schlimmer ist die politische Situation. Pastor David - unser einheimischer Koordinator vor Ort - schreibt:

Bitte beten Sie weiter für mein Land. Die Ausbreitung von Covid-19 ist irgendwie zurückgegangen, aber viele Menschen stecken sich immer noch an und werden krank. Die politische Situation bringt mehr Schwierigkeiten und Probleme als Covid-19. Diese schlechte Situation zerstört und zieht alles in Myanmar herunter.

Es gab eine Serie von Gewaltakten. Dabei wurde ein baptistischer Pastor erschossen, wie u.a. die Deutsche Welle berichtet. Besonders christliche Kirchen sind im Chin-Staat im Visier des Militärs, wie das katholische Domradio meldet. In Yangon - dort wo unsere Projekte angesiedelt sind - ist die Lage nicht ganz so schlimm, aber die Situation der Christen kann schnell ins Negative umschlagen.

Leider, leider schlägt die Pandemie jetzt wohl extrem in Myanmar zu, wie t-online berichtet. In Teilen von Yangon wurde ein harter Lockdown angeordnet. Auch unsere Leute berichten von vielen Kranken. Es scheint aber nicht nur Covid zu grassieren, sondern auch eine starke Grippewelle. Wir erhielten folgende Nachricht:

Viele viele Menschen sind von Covid oder einer starken Grippe betroffen. Die Lehrer mehrere unserer Preschools sind auch krank. Auch ein Pastor. Hunderte von Menschen sterben jeden Tag. Bitte beten Sie für uns und für Myanmar.

Wir konnten aus dem Gesundheitsfonds Geld für Medikament bereitstellen und würden gerne weiter helfen. Dafür benötigen wir Spenden.

Die allgemeine Lage im Land ist weiter angespannt. Die Militärregierung verdächtigt auch Christen und verhaftet Pastoren ohne nachvollziehbaren Grund, wie vaticannews mitteilt und wie wir auch aus anderen Quellen wissen. Westliche Firmen ziehen sich aus dem Land zurück, teils unter Druck, teils, weil sie eine Zusammenarbeit nicht mehr mittragen können. Ein Beispiel dafür ist der Mobilfunkanbieter Telenor. Auch die Angst vor einem Bürgerkrieg wird laut der FAZ größer. Kurz gesagt: Es ist ein Drama in mehreren Akten, die sich hinziehen und keiner weiß, wie es ausgeht. #prayformyanmar