Trotz Chaos im Land: Christen gründen neue Gemeinde
Die Arbeit des Vereins HelpMy e. V. wächst dynamisch in Myanmar
Anfang Februar hat die vierte christliche Gemeinde rund um die Kindergartenarbeit des Bergneustädter Vereins HelpMy e. V. in Yangon gestartet. Vor Ort wurde dafür ein Gebäude gemietet und ein Pastor eingestellt. Die neue Gemeinde ist eng vernetzt mit dem 2020 gegründeten sechsten Kindergarten des Vereins. Er liegt am Rande eines Slum, der von ca. 300 Familien „bewohnt“ wird. Kinder aus dem Slum können so den Kindergarten kostenlos besuchen. „Die Finanzierung des Kindergartens und der Gemeindegründung ist durch Spenden aus Deutschland möglich geworden. Dafür sind die Christen vor Ort unheimlich dankbar. Sie beten ständig für uns!“, wie Veit Claesberg, Vorsitzender des Vereins, Mitte März auf der jährlichen Mitgliederversammlung Bergkamen berichtete.
Im vergangenen Jahr sei es den über 20 einheimischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trotz der Umstände im Land gelungen, die Arbeit der mittlerweile acht Kindergärten zu stabilisieren. Ende Februar konnte auf einem extra angemieteten Gelände der Abschluss des Kindergartenjahres 2022/2023 begangen werden. Eltern, Kinder, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter feierten ein fröhliches Fest. Dazu seien ca. 420 Personen anwesend gewesen.
Seit Oktober 2022 bieten die Gemeinden rund um die Kindergärten auch eine Lebensmittelausgabe an. „Viele Slumbewohner finden aufgrund der Nachwirkungen der Pandemie und der bedingt durch den Militärputsch verhängten Wirtschaftssanktionen kaum Arbeit, um Geld zu verdienen und ihre Familien zu versorgen“, berichtet Ute Fittig, Bergkamener Vorstandsmitglied des Vereins. Alle zwei Wochen würden daher Lebensmittelpakete, die jeweils für ca. vier Familienmahlzeiten reichen, kostenlos an Slumbewohner ausgegeben.
„Gerne würden wir die Arbeit noch weiter ausbauen“, wünscht sich Hanno Brüninghaus (Essen), Schatzmeister des Vereins. Ein Kindergarten koste im Jahr ungefähr 5.500 €, inkl. Personal und Gebäudemiete. „Daher können wir mit relativ wenig finanziellem Aufwand einen enormen Mehrwert vor Ort schaffen“, so Brünninghaus weiter. Auch die Bemühungen Schulpatenschaften zu vermitteln gingen weiter, da sich nicht alle Kinder nach Entlassung die Schule leisten könnten.
Insgesamt zog die Mitgliederversammlung ein sehr positives Fazit zur Arbeit des Vereins und entlastete Schatzmeister und Vorstand. Über 100.000 € an Spendengeldern wurden in das Land weitergeleitet. Spendeneingänge in etwa gleicher Höhe sichern die Vereinsarbeit in Myanmar ab. Im Rahmen der turnusmäßigen Vorstandswahl sprach der Verein bisherigen Vorstand für weitere vier Jahre das Vertrauen aus: Ruth Anbergen (Wiehl), Hanno Brünninghaus (Essen), Til Claesberg (Bergneustadt), Veit Claesberg (Bergneustadt), Ute Fittig (Bergkamen) und Thomas Korte (Menden). Vom Vorstand wurde Veit Claesberg als Vorsitzender bestätigt.
Zitat von Pastor David (Burmesischer Koordinator in Yangon):
„Die vierte Gemeindegründung ist so wichtig, weil keine Kirche oder christliche Organisation in der Nähe unseres sechsten Kindergartens sind. Es leben rund 400 Familien im Slum. Fast alle von ihnen haben nie von dem lebendigen Gott gehört. Jetzt versucht der Gründungspastor, sie mit der Botschaft der Liebe Gottes und dem Evangelium Jesu zu erreichen.“