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The Story behind …

Die Anfänge der Arbeit im Jahr 2014:
Wie man zu einer Gebetserhöhrung wird und was 50€ der Eltern und ein Anruf aus der Heimat auslösen können

Warst du schon mal eine Gebetserhörung? Ich war es.
Auf einer kurzen mehrtägigen Konferenz im Jahr 2010, trafen sich in den USA Vertreter verschiedener christlicher Werke. Ich war mehr per „Zufall“ und nur als Vertretung anwesend.

Ungefähr ein Jahr nach dieser Konferenz bekam ich ein Email. Es enthielt die Einladung nach Myanmar zu kommen. Ich kannte dieses Land bis dahin nicht und wusste auch nicht genau wo es lag. Daher dachte ich zuerst an ein typisches Spam-Mail. Aber der Inhalt ließ mich nachforschen. Der Schreiber hätte mich auf der Konferenz in den USA wahrgenommen und wolle mich gerne einladen. Ich checkte die Teilnehmerliste und tatsächlich stand der Name des Mail-Absenders auf der Liste.

Da ich damals keine Zeit über hatte lehnte ich die Einladung ab. Aber der Einladende blieb hartnäckig. 2012 wechselte ich dann die Stelle und wurde Pastoralreferent meiner Gemeinde, der EFG Wiedenest. Der Einladende schrieb mir hartnäckig weiter. Ich bat ihn, er solle doch eine offizielle Anfrage an die Gemeindeleitung schicken. Die kam prompt. Ich brachte sie in den Leitungskreis ein und wir überlegten lange und unter Gebet, ob ich dort einen Besuch machen sollte. Schließich beschlossen wir, dass ich hinfliegen sollte, nach dem Motto: „Ja, okay, mach das mal. Mal sehen was dabei herauskommt“.

So landete ich im Herbst 2014 mit meinem Sohn in Yangon und unterrichtete an der dortigen Ausbildungsstätte. Sonntags stand ich in einer Hütte einer kleinen Gemeinde und hielt die Predigt. Der Pastor sagte mir, dass sie die Vision hätten hier in den Slums einen Kindergarten zu betreiben. Allerdings fehlten ihnen die Finanzen. Außerdem teilte er mir mit, dass er seit der Konferenz 2010 jeden Tag mit seiner Familie gebetet habe, dass ich käme. Warum er das getan hatte? Ich weiß es nicht. Aber nun war ich ja da. Ich war seine Gebetserhörung.

Ich nahm daraufhin die Frage mit nach Hause, ob ich einen Auftrag hätte, die Gemeinde in Yangon bei ihrer Vision zu unterstützen. Mir war klar, dass ich das nicht alleine konnte. Ich bewegte die Frage vor Gott

Dann besuchten mich meine Eltern. Ich zeigte Bilder von der Reise und berichtete von den spannenden Erlebnissen. Zum Endes des Besuches drückte mir mein Vater 50€ in die Hand, mit den Worten: „Hier, für die Asiaten!“. Ich war irritiert und bedankte mich. Aber wie sollte man Geld in ein Land bekommen, das über zehn Flugstunden entfernt liegt und fast eine reine Bargeldkultur hat? Wem sollte ich es geben? Wann? Aber nun hatte ich auf einmal ein Startkapital in der Hand.

Die Tage danach bekam ich einen Anruf aus der EFG Bergkamen. Der Gemeindeleiter fragt mich, ob ich ein Projekt kennen würde, was sie als Gemeinde dauerhaft unterstützen könnten. Ich berichtete von meinen Überlegungen bezüglich der Gründung eines Kindergartens in Myanmar. Der Gemeindeleiter sagte sofort zu und meinte, dass wir das machen sollten.

Ich bekam Gewissheit: Hier hat Gott uns einen Auftrag gegeben. Ich brachte das Anliegen in unsere Gemeindeleitung (EFG Wiedenest) ein, die es positiv unterstütze. So entstand 2015 die Arbeit HelpMy, mit der Gründung des ersten Kindergartens.

Veit Claesberg, im Juni 2018